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Nachrichten

Richtfest am neuen Standesamt Eltmann

N139 // "Ein Hingucker für alle Brautpaare, Gäste und Bürger", so 1. Bürgermeister Michael Ziegler bei der traditionellen Feier am Bau, zu der vor allem die Stadträte, die Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Zimmerleute eingeladen waren.

Viele Jahre schlummerte das Privatgebäude des früheren „Café Reuß“ zwischen dem Rathaus und dem Ritz. Es war stark sanierungsbedürftig und für eine sinnvolle Weiternutzung kaum geeignet. Die Stadt Eltmann nutzte deswegen die Gelegenheit, dieses Haus und ein angrenzendes Gebäude zu erwerben. Damit stand der entsprechende Platz bereit, um direkt neben dem Rathaus das Raumprogramm für die Stadtverwaltung zu erweitern. Dazu mussten aber erst die beiden Gebäude abgerissen werden.

Bürgermeister Michael Ziegler erinnerte daran, dass das Standesamt vor allem zu klein geworden war, weil man diese Aufgabe inzwischen auch für andere Kommunen übernommen habe. So ist Eltmann seit 2013 für die Gemeinden Rauhenebrach und Oberaurach und seit 2018 ebenso für die Gemeinde Sand zuständig. Inklusive der mehr als 5 300 Einwohner der Stadt Eltmann umfasst der Standesamtsbezirk rund 15 000 Personen. Im Standesamt Eltmann würden alle notwendigen Formalitäten erledigt, während die Trauungen trotzdem durch die Bürgermeister in ihren Gemeinden stattfinden oder auch von der Standesbeamtin aus Eltmann vollzogen werden.

Bürgermeister Ziegler nannte aber noch einen anderen Aspekt, dass sich auch die Trauungen verändert hätten und man dafür ein entsprechendes Raumangebot präsentieren wolle. Einen Ersten Einblick davon konnten sich dann alle im Rohbau machen, wo im Mittelpunkt der 75 qm große „Traumraum“ entsteht. „Wir wollen damit auf die Bedürfnisse der Braupaare eingehen, die entweder mit einer zunehmenden Anzahl von Gästen zum Standesamt kommen oder auf der anderen Seit vielleicht eine fast anonyme Trauung für sich vorziehen“, meinte der Bürgermeister. Der Trauraum wird dabei im Obergeschoss mit offenem Blick bis zur Giebelkonstruktion eine besondere Ausgestaltung erfahren.

Bei der architektonischen Eingliederung in die Nebengebäude entstand erfreulicherweise noch ein kleiner Vorplatz vor dem Eingang, den man vom Marktplatz aus erreicht und auf dem man sich zur Hochzeitszeremonie treffen oder nach der Trauung die Glückwünsche entgegennehmen kann.

Das neue Standesamt bietet aber auch noch Räume für das Einwohnermeldeamt und das Ordnungsamt. Im Keller wird das Archiv untergebracht und von der „Brunnenstraße“ her erfolgt die Einfahrt zu einer kleinen Tiefgarage, die für Dienstfahrzeuge gedacht ist.

Eine erfreuliche Nachricht brachte Architekt Sebastian Pollach zum Richtfest mit. „Trotz Pandemie, Krieg und Preissteigerungen liegen wir mit unseren Kosten im grünen Bereich und im Rahmen unserer Kostenschätzung von 3,2 Mio. Euro. Wir wollen noch vor Weihnachten das Dach schließen und auch die Fenster einbauen, so dass für den Innenausbau eine Winterbaustelle entstehen kann. Die Folge-Gewerke sind schon alle vergeben, so dass das neue Standsamt voraussichtlich bis Ende 2023 sein wird.“

Bürgermeister Michael Ziegler freute dies umso mehr, da die Stadt diese große Investition allein aus eigenen Mitteln finanzieren müssen, weil es zu Dienstgebäuden keinen Zuschuss gebe. Er sprach seine Hoffnung aus, dass auch die weiteren Arbeiten unfallfrei verlaufen und man den Zeitplan bis zur Übergabe des neuen Gebäudes einhalten könne.

Vom frisch aufgerichtetem Dachgebälk aus hat man derzeit einen Blick auf die Altstadt und den Marktplatz. Dort sprach auch Thorsten Einbecker von der Zimmerei Einbecker aus Knetzgau den Richtspruch. Bürgermeister Michael Ziegler lud dann alle zu einer kleinen Richtfeier ein.

Vom zukünftigen Vorplatz aus hielt Petra Felser mit ihrem Handy alles in Bild und Ton fest, denn sie ist seit dem Jahre 2016 die „Standesbeamtin“ und „fiebert“ ihrem neuen Arbeitsplatz schon etwas entgegen. „Unser Trauraum im Rathaus war in den letzten Jahren wirklich zu klein geworden, so dass wir schon in den Klenzesaal auswichen. Den mussten wir dann aber immer erst herrichten. Nun werden wir alles an einem Ort haben mit den entsprechenden Räumlichkeiten für die Gestaltung des besonderen Tages.“

Man spürt ihr die Freude darüber jetzt schon an und sie sieht in ihrem Arbeitsplatz eine „sehr schöne Tätigkeit. Die Eheschließungen sind eine schöne Sache, leider geht es auch um die Sterbefälle und wenige Geburten, weil ja nur die Hausgeburten hier eingetragen werden oder Geburten vom Ausland. Dazu kommen Änderungen im Namensrecht. Bei allem steht aber die Begegnung mit Menschen im Vordergrund.“

In ihrem Standesamt melden sich jährlich rund 70 Paare zur Trauung an und die Zeremonie am Standesamt hat sich in den letzten Jahren sehr verändert. Kam das Brautpaar früher jeweils nur mit zwei Trauzeugen zum Standesamt, so begleitet heute meist eine kleinere oder auch größere Anzahl von Gästen das Brautpaar zu dieser Zeremonie, die besonders im Mittelpunkt steht, wenn kirchliche Trauungen nicht mehr folgen. Und das wirkt sich auch auf die Feier am Standesamt aus.

Petra Felser bestätigt, dass auch sie den Trauakt gerne musikalisch mitgestaltet und auch andere Wünsche des Brautpaares hier mit einfließen sollen. Die Stadt wird hierzu noch den Vorplatz des Standesamtes entsprechend gestalten, so dass hier der Sektempfang stattfinden oder auch in einem schönen Rahmen das Brautpaar die Glückwünsche entgegennehmen kann.

Bericht: Günther Geiling