Viele ältere Menschen fühlen sich ausgeschlossen aus der digitalen Welt oder sind unsicher bei der Nutzung von Handys oder Tablets. Die Stadt Eltmann und die Wallburg-Realschule wollen dem entgegenwirken und boten für interessierte Seniorinnen und Senioren eine „Einführung in die digitale Welt“ an. 17 Bürger meldeten sich zu dem Kurs und saßen noch einmal auf der Schulbank. Dabei waren Schülerinnen und Schüler ihre „Hilfslehrer“ und erklärten ihnen die Nutzung der modernen Medien.
Schulleiterin Manuela Küfner und 1. Bürgermeister Michael Ziegler haben es möglich gemacht, dass der Kurs im Computerraum der Wallburg-Realschule stattfinden konnte. Viele der Teilnehmer brachten dazu auch ihre eigenen Handys, Tablets oder Laptops mit. Schon allein das war ein Beweis dafür, dass Senioren über die entsprechenden Geräte verfügen, aber Angst davor haben ins Internet zu gehen oder sich in vielen Dingen unsicher sind.
Die Beweggründe, sich bei einem solchen Kurs anzumelden, waren deswegen auch sehr vielseitig. Die Wunschpalette ging vom digitalen Zeitungslesen, über Musik hören, Verwandten oder Enkeln Briefe über E-Mail oder Whatsapp zu schreiben, Bilder versenden bis hin zu einer Kaufberatung über moderne Medien.
Die Senioren merkten beim dem viermaligen Kursangebot schon sehr bald, dass ihnen die junge Generation in Sachen Mediennutzung um Jahre voraus ist und auf jede Frage eine passende Antwort oder Lösung parat hat.
Da bewährte es sich von Anfang an, dass es nicht einen Kursleiter gab, sondern die Schüler und Schülerinnen aus den 8. und 9. Klassen ihren „älteren Schülern“ quasi Einzelunterricht anbieten können. Die Fragen sind nämlich sehr individuell und gehen von der Nutzung der Geräte bis hin zu Suchmaschinen oder Fragen nach den Gefahren des Internets.
Da erklärt ein Schüler einer Frau, wie man sich auf dem Computer besser zurechtfinden kann und es sinnvoll ist, Ordner einzurichten, um Vorgänge wieder zu finden. An einer anderen Stelle wird schon über Facebook, Instagram und Youtube informiert und eine andere sitzt gerade über einer E-Mail mit Anhängen.
Bürgermeister Michael Ziegler gab seiner Freude Ausdruck, dass dieses Kursangebot für ältere Mitbürger auf so großes Interesse stieß. Digitale Technologien könnten auch als Chance für ältere Menschen verstanden werden. Dies gelte schon heute für Bankgeschäfte oder beim Einkaufen. Aber die Handynutzung sei auch in Zusammenhang mit Geräten für die Gesundheit oder dem Hausarzt ein Aspekt und nicht zuletzt dürfe man die Kontaktmöglichkeiten mit Familienmitgliedern oder Freunden nicht vergessen.
Nicht nur die „älteren Schüler“ sind begeistert über ihre Lernfortschritte, sondern auch den Schülern bereitet es sichtlich Spaß, älteren Mitbürgern viel mehr digitale Teilhabe zu ermöglichen. Das ging so weit, dass sich alle Schüler bereiterklärten, außerhalb ihres Stundenplanes auch im Herbst wieder für so eine Schulung für Senioreninnen und Senioren zur Verfügung stehen. Schulleiterin Manuela Küfner freute das und deswegen erteilte sie spontan auch ihre Zustimmung.
Bericht: Günther Geiling
